Der Auslandstierschutz

Auslandstierschutz

 

 

 

 

Mit diesem Beitrag möchten wir Stellung zum Thema Auslandstierschutz nehmen, aufklären und Vorurteile abschaffen. Wir möchten euch die Notwendigkeit des Auslandstierschutzund der damit verbundenen Zusammenarbeit der Menschen vor Ort aufzeigen.

 

Eins der häufigsten Vorurteile „Ihr bringt ja nur die ganzen Tiere nach Deutschland.“

Nein, Auslandstierschutz heißt nicht nur, dass die Organisationen viele Hunde nach Deutschland, Holland, Schweiz oder Österreich etc. bringen, sondern vor allem heißt dies, dass man mit den Menschen vor Ort die Situationen, der über 5 bis 6 Millionen Straßenhunde in Rumänien unterstützt.

Mittlerweile ist in Rumänien ein Netzwerk von einheimischen Tierschützern entstanden, welches die Arbeit vor Ort einfacher und effektiver macht.

Viele Berichtserstattungen über Straßenhunde in Ländern wie in Rumänien, sind sehr negativ gestaltet und die positiven Sachen werden leider kaum aufgegriffen.

Warum gibt es überhaupt so viele Straßenhunde in Rumänien?

Das ist vor allem das Erbe des ehemaligem Diktators Ceausecu. Die Menschen wurden in der Zeit der Industrialisierung in den 70er Jahren vom Land in die Städte umgesiedelt. Die Menschen haben ihre Häuser, sowie Bauernhöfe verlassen und zogen in die neu errichteten Plattenbauten in der Stadt. Die Menschen war es durch die Diktatur auch untersagt ihre Tiere mitzunehmen, somit blieben sie allein und sich selbst überlassen zurück. Ab diesem Zeitpunkt vermehrten sich die Tiere unkontrolliert, da die Tiere nicht kastriert waren und keiner sich Gedanken um dieses Ausmaß machte. Die Tiere sind seit vier Jahrzehnten der Kälte sowie der Hitze, den Gefahren aber auch Tierquälerei schutzlos ausgeliefert.

 

 

 

Was versucht Rumänien „heute“ dagegen zu tun?

Seit 2013 gibt es in Rumänien das „Euthanasiegesetz“, welches das Töten der Straßenhunde erlaubt. Das Land beauftragt Hundefänger, um die Hunde einzufangen, diese werden dann in den Shelter vor Ort abgeben. In vielen Regionen gibt es ein so genanntes „staatliches Kopfgeld“ (bis zu 50 Euro pro Hund). Für Einheimische ist es sehr viel Geld, da es eine hohe Arbeitslosenquote gibt und die meisten Menschen in dem Land in Armut leben, dadurch ist dies ein lockendes Geschäft.

Es fließen auch sehr viele Gelder an die Betreiber der Shelter. Meisten harren die Hunde dort unter katastrophalen Bedingungen aus. Nach 14 Tagen haben sie dann das Recht den Hund zu töten.

Hier haben wir unsere Antwort, warum Auslandstierschutz notwendig ist.

 

 

Was tun wir und die verschiedenen Organisationen?

Nun, es ist wichtig, dass es viele helfende Organisationen aus den verschiedenen Ländern, wie zum Beispiel: Deutschland, Schweiz und Österreich gibt. Denn kein einziger Verein ist in der Lage, allein all den Straßenhunden zu helfen oder sie zu retten. Es findet eine positive Entwicklung des Umdenken der rumänischen Menschen statt. Viele private Tierschützer und emphatische Menschen möchten den Tieren helfen und sie möchten, die Situation in ihren Städten oder Dörfern ändern. Dadurch können wir zusammenarbeiten. Es ist wichtig ist, dass sie finanziell und auch tatkräftig unterstützt werden. Ohne unsere Hilfe, können sie den Tieren nicht helfen, da ihr Einkommen meist nicht mal für den eignen Lebensunterhalt ausreicht.

Nur mit Geld überweisen ist es nicht getan. Es ist enorm wichtig, dass die Gelder richtig eingesetzt werden. Es muss also ein Plan dahinterstehen und jemand der das Ganze koordiniert. Unser Team „Streunerfreunde Lugoj Romania“, besteht nicht nur aus einem Vorstand und Mitgliedern hier in Deutschland und in der Schweiz, sondern auch, aus unserm Mitarbeiter Cristian Nicolae vor Ort. Er koordiniert alle Projekte. Mit seinem aufgebauten Netzwerk von Freunden versuchen wir gemeinsam die Hunde zu versorgen. Das heißt, tierärztliche Betreuung, Unterbringung, Pflege, Nahrung etc.

 

Auch wir aus Deutschland stehen in Kontakt mit dem Netzwerk und mittlerweile sind auch Freundschaften entstanden. Zusammen haben wir alle ein gemeinsames Ziel: die Situation der Straßenhunde zu optimieren. Die wichtigste Aufgabe im Tierschutz ist die „KASTRATION“. Umso mehr Hunde kastriert werden, umso mehr Tierleid wird verhindert. Denn der beste Straßenhund ist der, den es erst gar nicht gibt. Bei 5 bis 10 Welpen pro Wurf bleibt es ein Kampf gegen Windmühlen.

 

Den Tieren, die bereits unschuldig auf der Straße geboren sind oder leben müssen, versuchen wir auf unterschiedlichen Wegen zu helfen. Nicht jeder Straßenhund ist geeignet für eine Vermittlung. Dafür haben wir z.B. unsere eigene Auffangsstation und private Pflegestellen vor Ort in Lugoj. Es gibt aber auch die Straßenhunde, die ihr Leben auf ihrer Weise auf der Straße verbringen möchten. Manchmal muss man es akzeptieren, dass ein Hund auch ein Raubtier ist. Sie haben sich mit ihrem Leben arrangiert.

Dennoch gibt so viele Fellnasen, für die es so wichtig ist, eine Familie zu finden. Deshalb „adopt don‘t shop“. Für unsere Schützlinge, die bereit sind für ein Leben mit Menschen unter menschlichen Bedingungen, suchen wir eine Familie. Wir brauchen Geduld und Durchhaltevermögen. Auch müssen wir mal Rückschläge einpacken. Aber daraus lernen wir und werden stärker und professioneller. Uns ist es ein großes Anliegen, unsere vermittelten Fellnasen nicht aus den Augen zu verlieren. Denn ein Tierschutzhund bleibt eine Lebensaufgabe.

 

Wir können auch sehr glücklich sein, dass die Stadt Lugoj mit ihrem Bürgermeister den Tierschutz fördern möchten. Sie möchten gemeinsam mit den Vereinen immer einen Weg finden, dass die Situation der Straßenhunde optimiert wird. In gemeinsamen Gesprächen hat man festgelegt, dass im Shelter von Lugoj keine Tötungen durchgeführt werden. Auch in den Schulen finden Projekte gemeinsam mit den Lehrern und Organisationen rund um den Tierschutz statt, somit werden die Kinder sensibilisiert. Denn die Kinder sind die Zukunft.

 „Warum holt ihr die Hunde aus dem Ausland, unsere Tierheime sind doch alle so voll“?

Unsere Tierheime sind nicht nur mit den deutschen Hunden belegt, sondern, es werden auch Hunde von den Tierheimen aus dem ausländischen Tierschutz übernommen. Die Tierheime geben den Auslandstierschutzhund somit eine Chance.

Unser Fazit:

Wenn wir zusammenhalten und zusammen arbeiten können wir viel erreichen. Es darf kein Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Organisationen stattfinden, denn wir haben alle das gleiche Ziel und brauchen einander und am meisten brauchen uns die unschuldigen Seelen. Wie überall gibt es auch im Tierschutz Rückschläge, doch wenn man die Dankbarkeit in den Augen der Tiere sieht, dann schöpft man so viel Energie und krempelt die Ärmel hoch und es geht weiter.

 

Wir sind glücklich, dass viele Hunde so die Chance bekommen, eine großartige gemeinsame Zeit mit ihren Menschen erleben zu dürfen.

Ohne die Unterstützung von Euch allen wäre es uns nicht möglich zu helfen, somit nochmal ein herzliches DANKESCHÖN!

 

 

Euer Streunerfreunde Lugoj Romania Team

Nicole, Tanja, Vivien, Cristian, Svenja

 

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